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Musik

klangkosmos
Klangkosmos Weltmusik
A.G.A.Trio (Armenien/Georgien/Anatolien)

Anatolisch-kaukasisches Gipfeltreffen

Freitag
25. März
20 Uhr

10,-/erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)
A.G.A.
» KLANGOSMOS WELTMUSIK
   in Gelsenkirchen


Eine Konzertreihe in Kooperation
der Bleckkirche mit dem Referat
Kultur der Stadt Gelsenkirchen.

StadtGE


Organisation alba kultur, Köln

albaKultur

www.klangkosmos-nrw.de





Die A.G.A. steht für Armenien, Georgien, Anatolien. Die lange Geschichte Anatoliens und Transkaukasiens besteht aus zahlreichen Begegnungen und Trennungen. Die Gesellschaften dieser Regionen kamen in Friedenszeiten zusammen, um gemeinsam zu musizieren und zu tanzen. Doch in Zeiten von Krieg und Genozid konnten sie nur schweigen oder Klagelieder singen. Auf ihrem Weg durch Zeit und Raum berührten die Melodien dieser Region viele Menschen, überdauerten Generationen und nahmen immer wieder neue Gestalt an. Dieser Prozess dauert bis heute an.
Deniz Mahir Kartal hat die armenischen und georgischen Ursprünge vieler Melodien anatolischer Musik erforscht. Durch die Verdrängung der armenischen Kultur aus dem Staatsgebiet der heutigen Türkei war dieses Wissen verloren gegangen. Als er im Juni 2017 nach Jerewan in die Hauptstadt Armeniens reiste, hatte er im Koffer seine Kavals und in der Erinnerung Medlodien, die ihm seit seiner Kindheit geläufig waren. Während der Recherche traft er dort mit dem Duduk-Spieler Arsen Petrosyan zusammen. Nach einem ersten gemeinsamen Projekt haben sie sich dazu entschieden ihre Arbeit nicht auf die Erforschung der Lieder zu begrenzen, sondern die Erträge auf die Bühne zu bringen. Deniz Mahir Kartal ist in der östlichen Schwarzmeerregion der Türkei aufgewachsen, in der bis heute die georgische Kultur sehr lebendig ist. Arsens familiäre Wurzen gehen zurück auf die in Georgien lebenden Armenier. Mit diesem geografisch-kulturellen Kompass im Gepäck fand sich mit dem Akkordeonisten Mikail Yakut die perfekte musikalische Ergänzung, da er ebenfalls georgische Wurzeln hat.
Die drei Musiker des AGA Trio wollen die einzigartige Schönheit dieser uralten Melodien zeigen, die hörbar machen, wie nahe sich diese verschiedenen Kulturen einmal waren und dass sich die aktuelle nationale Trennung Armeniens, der Türkei und Georgiens in der musikalischen Praxis überbrücken lässt. Kaval aus der Türkei, Duduk aus Armenien und Akkordeon aus Georgien gehören zu den meist verbreiteten Instrumenten in diesen Ländern.
Deniz Mahir Kartal wurde 1987 in Istanbul geboren. Von 2005 bis 2011 studierte er türkischen Volkstanz an der Technischen Universität Istanbul. Er schloss das Studium mit einem Bachelor ab. Neben dem Tanz gilt seine Leidenschaft vor allem der Musik. Mahir spielt Duduk, Kaval und andere traditionelle Instrumente, sowie Saxophon und Gitarre. Er macht seit seinem fünften Lebensjahr Musik und arbeitet an vielen Projekten, die sich den unterschiedlichsten Musikrichtungen verschrieben haben, von anatolischer Musik über Balkan, Ska, Reggae bis hin zur Elektronik. Er spielt in verschiedenen Bands aus der Türkei, Schweden, Deutschland und Tschechien und lebt heute in Deutschland und gibt regelmäßig Konzerte in ganz Europa.
Mikail Yakut spielt seid seiner frühesten Jugend in unterschiedlichen Volksmusik-Bands in Istanbul. Nach seinem Soziologiestudium zog er nach Berlin und studierte klassische Musik am Akkordeon und Jazz-Piano.Seinen musikalischen Schwerpunkt legt er auf traditionelle Musik aus Anatolien, dem Kaukasus und aus Osteuropa. Es ist diese Musik, die Mikails virtuoses Spiel am intensivsten prägt. Gleichzeitig ist er stark beeinflusst von der klassischen Musik, der zeitgenössischen Musik und dem Jazz. Mikail Yakut gelingt es, in seinem musikalischen Spiel die unterschiedlichsten Musikrichtungen miteinander zu mischen und auf dieser Grundlage Raum für Improvisation zu schaffen. Gegenwärtig ist Mikail Yakut auch festes Mitglied des Heval Trios, spielt gemeinsam mit Korhan Erel in einem elektroakustisches-Techno-Duo und im musikalischen Kindertheater "Der gestiefelte Kater". Er begleitete mit seinem Akkordeon den renommierten Schriftsteller Dogan Akhanli bei Lesungen.
Arsen Petrosyan ist ein Duduk-Meister der jungen Generation, der vielfach für sein Talent ausgezeichnet wurde. Er lebt in Charentsav in Armenien. Als musikalisches 'Wunderkind' begann er seine Ausbildung mit 6 Jahren und lernte mit seinem Mentor Krikor Khachtryan die Shvi, ein armenisches Blasinstrument. Er graduierte am Armenischen Komitas Staatskonservatorium in Yerevan, wo er unter dem berühmten Duduk-Meister Gevorg Dabaghyan studierte. Er wird als versierter Musiker geschätzt und hat bereits Tourneen in den USA, Russland, Kanada, Indien, Spanien, Deutschland, Georgien und natürlich Armenien mit verschiedenen Ensembles unternommen. Aktuell spielt er auch als Solist beim Jnar Armenian Traditional Music Ensemble und tritt mit seinem eigenen Arsen Petrosyan Ensemble auf.

Arsen Petrosyan – Duduk
Mikail Yakut – Akkordeon
Deniz Mahir Kartal – Kaval und Gitarre

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Musik
ge-barock
Gelsenkirchen Barock · Alte Musik im Ruhrgebiet
Maddalena alla Croce - Konzert zur Passionszeit

Renata Grunwald (Sopran), Ingo Negwer (Theorbe) & Voce Seicento

Sonntag
3. April
17 Uhr

12,-/erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

negwer & grunwald
GELSENKIRCHEN BAROCK
Alte Musik im Ruhrgebiet

Konzertreihe zur Förderung der
historischen Aufführung von
Musik aus Renaissance und Barock.

Eine Kooperation des Vereins
zur Förderung Alter Musik
Gelsenkirchen Barock e.V.
und der Bleckkirche.
www.gelsenkirchen-barock.de


Der Sonntag Judica (übersetzt: Herr, richte) ist der vorletzte Sonntag der Passionszeit, in der dem Leiden und Sterben Jesu Christi gedacht wird. Das Ensemble Voce Seicento widmet sich dem Thema Passion mit kammermusikalischen Werken des 17. Jahrhunderts. Die Sängerin Renata Grunwald und der Lautenist Ingo Negwer gestalten mit sparsamen, nichtsdestotrotz ausdrucksvollen Mitteln eine musikalische Andacht über den Opfertod Jesu. In Girolamo Frescobaldis „Maddalena alla Croce“ wird dabei die Perspektive der Maria Magdalena eingenommen, in Claudio Monteverdis „Pianto della Madonna“ die der Mutter Gottes Maria. Auch die Klagelieder Jeremias über die Zerstörung Jerusalems, der „Tochter Zion“, sind traditioneller Bestandteil der Passionsliturgie. Voce Seicento stellt Auszüge daraus in Vertonungen von Johann Rosenmüller vor. Kompositionen für Laute und Theorbe von Giovanni Girolamo Kapsberger, Alessandro Piccinini u.a. runden das ca. einstündige Programm ab.

 

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Musik

klangkosmos
Klangkosmos Weltmusik
Ebo Krdum (Sudan/Schweden)

African Blues & Old-Sudan Jigs

Freitag
15. April
20 Uhr

Eintritt frei
Ebo Krdum
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   in Gelsenkirchen


Eine Konzertreihe in Kooperation
der Bleckkirche mit dem Referat
Kultur der Stadt Gelsenkirchen.

StadtGE


Organisation alba kultur, Köln

albaKultur

www.klangkosmos-nrw.de



Ebo Krdum ist ein sudanesisch-schwedischer Sänger, Multi-Instrumentalist, Schauspieler und Aktivist, geboren und aufgewachsen in Ngala/Nyala Town in Süd-Darfur. Er schafft zeitgenössische Musik im Stil des Afro-Blues und Afrobeat, die in verschiedenen Musiktraditionen der Subsahara-Region verwurzelt ist. Ebo singt in verschiedenen Sprachen mit denen er aufgewachsen ist und spricht heute sieben Sprachen fließend. Seine Texte beinhalten meist Themen wie Gerechtigkeit, Frieden, Gleichheit, Vielfalt, Revolution und Freiheit.
Schon in seiner frühen Jugend entdeckte er, daß er mit bloßen Händen trommeln und die Leute in seinem Dorf unterhalten konnte. In der Schule gehörte er einer organisierten Gruppe von Kindern in seinem Alter an, deren Talente in Theater, Tanz und Musik gefördert wurden. Mit dreizehn Jahren baute er seine eigene Gitarre und lernte das Spielen über das Radio seines Vaters und den einzigen Schwarz-Weiß-Fernseher im Dorf, wo er Künstler wie Ali Farka Touré und Boubacar Traoré hören konnte. Später lernte er weitere Instrumente wie Gojo, Ngoni, Oud, Tambur, Schlagzeug, Keyboard und Flöten.
Als der Krieg 2003 in Darfur begann, wurde Ebo zu einer wichtigen Stimme für die friedliche Revolution gegen das korrupte und gewalttätige Regime im Sudan.
Nach dem Ausbruch des Krieges trat Ebo zunächst als Freiwilliger bei der WHO im humanitären Bereich ein, wechselte dann zu weiteren internationalen NGOs und UN-Organisationen/-Agenturen, die während des Krieges zwischen den Revolutionären und der Regierung in Darfur vermittelten. 2009 nahm er an verschiedenen Kursen in den Bereichen Menschenrechte, geschlechtsspezifische Gewalt, Kinderrechte, Friedensförderung, psychosoziale Unterstützung durch künstlerische und kreative Aktivitäten teil. Er begann zu verstehen, daß es in vielen Teilen dieser Welt Themen wie Kolonialismus, Rassismus, Bürgerrechte, Diskriminierung, Unterdrückung, Korruption, Marginalisierung und Revolution gibt.
Er hat in mehreren Projekten von UN-Agenturen an verschiedenen Orten in Darfur gearbeitet, die in Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen NGOs hauptsächlich in den Lagern der IDPs (Internally Displaced People - Binnenflüchtlinge) stattfanden. Trotz und gerade wegen der Eskalation der humanitären Situation in Darfur hat er die Musik nie aufgegeben. Vielmehr war die Musik der einzige Motor, der seine Seele gestärkt und ihn am Leben hielt, ihm Hoffnung gab und kreative Energie bei der Arbeit. Die Erfahrungen, die er durch die Arbeit in solchen politischen und humanitären Krisen in seinem Heimatland gesammelt hat, haben ihm viele Ideen zum Schreiben gegeben, sowohl im Theater als auch in der Musik. Die meisten seiner Texte und Stücke spiegeln die Tragödien und harten Wahrheiten wider und stellen sensible Themen in den Mittelpunkt wie: Klassenunterschiede, Aufruf zu Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden, Bürgerrechte, schädliche traditionelle Gewohnheiten wie Kinder-Ehe oder Genitalverstümmelung, geschlechtsspezifische Gewalt, Gleichberechtigung, Vorurteile und Kritik an korrupten Politikern. Aus diesem Grund wurde Ebo als kritischer Künstler verfolgt, sodass er den Sudan verlassen mußte. Ebo lebt heute in Stockholm in Schweden, wo er zu den prominentesten Vertretern der World Music Szene gehört.
Ebo hat mehrere CDs veröffentlicht u.a. Memory of War und im September 2021 sein Soloalbum "Diversity" mit Stücken aus seinem Live Programm 'The Sub-Saharan Jigs', mit dem er im Klangkosmos NRW zu Gast sein wird.


Ebo Krdum - Gesang, Gitarre, Oud, Gojo, Ngoni
Robin Cochrane - Balafone, Shaker, Kalebasse

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Musik
Rembétiko
Der Blues des Orients

Orfeas Ensemble

Samstag
30. April
19.30 Uhr

Eintritt frei

Rembetiko
 

Rembétiko, auch der blues des Orients genannt, entstand in griechischen Immigranten- und Armenvierteln in den 1920er- und 1930er-Jahren, als mit der Gründung der Türkei nach dem Friedenvertrag von 1923 Griechenland 1,3 Millionen christliche Griechen aus Istanbul und Smyrna (Izmir) ins Heimatland zurückholen musste. Wechselhaft ist die Geschichte dieses neuen Stiles als Musik der Armen und Besitzlosen mit Themen über Gefängnis, Liebe und Tod, über Tabak, Haschisch und Junkies. Aber auch mit Aufbegehren, Widerstand und Protest gegen Unterdrückung und Zensur ist Rembetiko verbunden, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs und des anschließenden Bürgerkriegs.
Rembetiko ist inzwischen ein Musik-Stil geworden, der ähnlich wie Tango, Salsa oder Reggae in vielen Städten der Welt nicht nur von griechischem Auswanderer der zweiten und dritten Generation, sondern auch von zahlreichen begeisterten Anhängern in einzelnen Musikgruppen, sei es in Melbourne, Berlin, Stockholm, London oder New York gepflegt wird. Zur weltweiten Verbreitung und Popularisierung im Sinne der World Music haben nicht zuletzt Filme wie "Alexis Sorbas" mit Musik von MIKIS THEODORAKIS und "Rembetiko" von COSTAS FERRIS beigetragen.

Veranstalter: Lalok Libre und Deutsch-Griechischer-Kulturverein in Kooperation mit der Bleckkirche - Kirche der Kulturen und Unterstützung durch den Integrationsrat der Stadt Gelsenkirchen.

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Musik

klangkosmos
Klangkosmos Weltmusik
Niyireth Alarcón (Kolumbien)

Magische andine Musikwelten

Freitag
13. Mai
20 Uhr

10,-/erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)
Alarcon
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Eine Konzertreihe in Kooperation
der Bleckkirche mit dem Referat
Kultur der Stadt Gelsenkirchen.

StadtGE


Organisation alba kultur, Köln

albaKultur

www.klangkosmos-nrw.de

Niyireth Alarcón ist über die Grenzen Südamerikas bekannt für ihre Recherchen zu andiner Musik Kolumbiens und für ihre innovativen Interpretationen dieses besonderen Repertoires traditioneller lateinamerikanischer Musik. Sie wird aktuell als die wichtigste Vertreterin der jungen Generation der kolumbianischen Musikszene für diese Musik betrachtet.
Niyireth Alarcón hat wichtige nationale Preise gewonnen und ist bei unzähligen Konzerten in einer Vielzahl an Ländern ihres Heimatkontinents sowie in Europa aufgetreten.
Der Titel und das Konzept ihres aktuellen Konzertprogramms lautet "Los viajes y los encuentros" (Reisen und Begegnungen). Es ist der poetische Soundtrack zu zahlreichen Reisen, die Niyireth Alarcón und ihre Musiker in den letzten Jahren in Kolumbien, aber auch in andere lateinamerikanische Länder unternommen haben. Das Repertoire enthält Melodien, Harmonien, Klangfarben, Texte und magische Symbole, die aus der kolumbianischen Andenmusik stammen und von den Musikern sensibel neu arrangiert wurden, um die tiefsten menschlichen Gefühle durch den "heiligen Akt des Gesangs" zum Ausdruck zu bringen.
Niyireth Alarcón wird begleitet von zwei exzellenten Musikern: Alejandro Carvajal Quiceno ist ein Meister auf Gitarre und traditionellen andinen Saiteninstrumente und Juan Carlos Montes García insbesondere Spezialist für die kolumbianische Tiple, einer Variante der Laute, die von kolumbianischen Bauern entwickelt wurde. * Die Sängerin aus Medellin gewinnt mit ihrer warmen, klaren, emotionsgeladenen Stimme und in Begleitung ihrer exzellenten Musiker ganz unmittelbar das Publikum!


Niyireth Alarcón – Gesang
Alejandro Carvajal Quiceno – Gitarre, Quena
Juan Carlos Montes García – Tiple, Gitarre

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Musik


klezmerwelten
klezmer.welten
Norbert Labatzki: "Die Hornisse"

Jüdische Märchen, Legenden und Klezmer-Musik

Sonntag
22. Mai
19 Uhr

16,- / erm. 13,- (Vorverkauf nur über klezmerwelte.de)

Labatzki
www.klezmerwelten.de

In Kooperation mit dem Referat
Kultur der Stadt Gelsenkirchen.

StadtGE

In Märchen und Legenden spiegeln sich die Gedankenwelten der europäischen Jüdinnen und Juden. Mit einer lockeren Mischung aus Rezitation und Musik bringt das Programm "Die Hornisse" Ihnen diese Welten näher und soll zu Entdeckungen und Reflektionen anregen.

Norbert Labatzki, ein wahres Gelsenkirchener Künstler-Chamäleon und seit Anfang an bei den klezmer.welten dabei, kommt mit seinem neuen Programm in die Bleckkirche. Er gastiert regelmäßig im Musiktheater im Revier als Soloklarinettist in der Inszenierung "Anatevka" und hat bereits diverse Projekte im Bereich der Klezmermusik ins Leben gerufen, wie beispielsweise die Band "Badeken di Kallah" oder das Projekt "Mazeltov", das eine jüdische Hochzeit im Schtetl inszeniert.

Norbert Labatzki - Klarinetten und Gesang
Toma Neill - Rezitation
Rolf Donner - Akkordeon
Eva Kramer - Kontrabass

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Musik
Flügeltage in der Bleckkirche
Für Michel Meynaud (1950-2016)

Zeitgenössische französischer Musik

Mittwoch
25. Mai
20 Uhr

12,-/ erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

Meynaud
 

Der 1950 in Paris geborene Michel Meynaud gilt als einer der vielseitigsten und eigenwilligsten französischen Musiker und Komponisten der letzten Jahrzehnte. Als Dirigent, Pianist und Organist hat er zeitgenössische Komponisten wie Riley, Goursky, Dusapin oder Tanguy ebenso interpretiert wie Werke von Mozart, Wagner, Brahms, Bruckner oder Debussy. Als Komponist schuf er in den verschiedensten Gattungen über 700 Werke – viele davon noch ungedruckt und unaufgeführt.

Ausgebildet in Lausanne, München, Montreal und New York, entwickelte er eine sehr persönliche Tonsprache, die starke Kontraste in Dynamik, Klangdichte und Beweglichkeit erzeugt, von einer Vorliebe zu kleinen, mitunter aphoristischen Formen zeugt und häufig auch das plötzliche Verstummen, die Erstarrung von Klängen inszeniert. Meynaud trat oft in Deutschland auf. In Zusammenarbeit mit Jérôme Savary brachte er in den 1970er Jahren am Bochumer Schauspielhaus das Musikspektakel "Courage, die Zigeunerin" heraus. 2016 verstarb der Musiker mit nur 66 Jahren in seiner Geburtsstadt.

Anlässlich seines 70. Geburtsjahres Im Januar 2020 sendete der SWR 2 im Januar 2020 ein etwa einstündiges Porträt Meynauds aus der Feder des Berliner Journalisten Philipp Quiring, der sich mit Meynauds hinterlassenem Oeuvre eingehend beschäftigt hat und auch ein erstes Verzeichnis seiner Werke erstellte.

Das im selben Jahr geplante Konzert zu Ehren des bedeuteten Musikers in der Bleckkirche musste Pandemie bedingt ausfallen und wird nun nachgeholt. So erklingt am 25. Mai 2022 ein Kammerkonzert mit einer Auswahl von Klavierwerken Meynauds aus vier Jahrzehnten, die der Pianist Rainer Maria Klaas bereits Ende 2020 beim SWR eingespielt hat.

Die renommierte Hannoveraner Geigerin Elisabeth Kufferath wird zudem eine Sonate für Violine solo von Meynaud zur Uraufführung bringen. Zusammen mit Klaas spielt sie darüber hinaus die Violinsonate von Claude Debussy, einem der Ahnherren der neuen französischen Musik.*Als Kommentator des Programms wird der Meynaud-Fachmann Philipp Quiring erwartet.

Der Radiosender SWR2 sendete im Januar 2020 ein einstündiges Porträt über Michel Meynaud von Philipp Quiring, welcher auch ein Verzeichnis über sein Werk erstellt hat:
https://michelmeynaud.de/beispiel-seite.

Rainer Maria Klaas - Flügel
Elisabeth Kufferath - Violine
Philipp Quiring - Moderation

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Musik
Flügeltage in der Bleckkirche
Kammermusik des Jazz

Christian Hammer (Gitarre) & Martin Scholz (Flügel)

Samstag
28. Mai
20 Uhr

10,-/ erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

Hammer
 

Den Gitarristen Christian Hammer und den Pianisten Martin Scholz verbindet eine lange musikalische Freundschaft. So spielten sie in der Orgelband 'Know what I mean?', in der Band der Sängerin Christiane Hagedorn oder auch im Orgeltrio mit dem Schlagzeuger Wolfgang Eckholt und so illustren Gästen wie Matthias Nadolny, Matthias Haus oder Jan Klare. Aber immer wieder präsentieren sie gerne auch ihre kammermusikalische Seite im Duo mit Gitarre und Flügel, so wie auch bei dieser Gelegenheit. Dabei setzen sie im Programm auf die Kombination aus alten und neuen Eigenkompositionen und ausgesuchten Perlen der Jazzgeschichte als Basis für ihre Improvisatorischen Ausflüge.

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Musik
Flügeltage in der Bleckkirche
Feine Verwandtschaft

Klavierabend mit Michael Gees

Freitag
3. Juni
20 Uhr

12,-/ erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

Gees
 

Feine Verwandtschaft. Ein Blind Date mit Angehörigen, Wahlverwandten und engen Freunden. – So überschreibt der renommierte Pianist Michael Gees sein Programm mit Musik von Schubert, Schumann, Beethoven und seiner selbst und resümiert:

"Warum es kein gedrucktes Programm gibt? Weil ich noch gar nicht wissen will, was ich am Abend des 3. Juni 2022 auf dem Herzen habe. So wie die Frage sich täglich neu stellt, wozu wir Menschen eigentlich da sind und was wir hier sollen, so variiert die Botschaft einer Musik mit dem rasch wechselnden Kontext unserer beschleunigten Zeit. Darum steht mein 'Programm' erst am Abend des Konzertes 'fest', als Verneigung vor der Einzigartigkeit des Augenblicks.

Für mich, der ich einen großen Teil meines Lebens mit Klaviermusik verbringe, erscheint es oftmals wie ein Wunder, wenn sich ein hundertmal erlebtes Stück aufs Neue ereignet und als Resonanz herausstellt für das, was jetzt ist. Wie kann das sein, dass es über Zeit und Raum hinweg mit uns zu tun hat? Dass es uns meint, dass wir uns in ihm als liebevoll empfinden dürfen und als gut? Dass es Menschen verbindet, dass sie ihr Verwandt–Sein und ihre Angehörigkeit wiedererkennen?

Kurz, ich komme in die Bleckkirche, um Euch mitzunehmen in einen anderen Welt–Raum. Dazu spiele ich Klaviermusik und erzähle, warum ich das jetzt tue und was ich mir dabei denke."

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Musik
Flügeltage in der Bleckkirche
Rückkehr nach Reims

Didier Eribon - eine musikalische Lesung

Freitag
10. Juni
20 Uhr

12,-/ erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

Knapp_Rettig
 

Zwanzig Jahre hat er seine Familie nicht gesehen, als der französische Soziologe Didier Eribon anläßlich des Todes seines Vaters zum ersten mal wieder nach Reims, die Stadt seiner Kindheit und Jugend, reist.

Das ist der Ausgangspunkt einer schonungslosen autobiographischen Recherche, die unter die Haut geht: Über sexuelle und soziale Scham. Über das Arbeitermilieu, aus dem er kommt und vor dem er als junger Homosexueller flieht. Über das akademische Umfeld, an das er sich in Sprache und Gestus anpasst und vor dem er seine soziale Herkunft versteckt. Über den Vater. Über den wieder aufgenommenen Gesprächsfaden mit der Mutter. Über die eigene Familie, die früher mit Stolz links, jetzt aber resigniert Front National wählt.

Eine Recherche, die nach den Ursachen des Aufstiegs des Rechtspopulismus fragt und dabei nicht mit Kritik an einer Linken spart, die sich von großen Teilen der Arbeiterschaft habituell wie politisch entfremdet habe.

Eine musikalische Lesung mit Michael Rettig (Klavier, Regie), Riccardo Castagnola (Live-Elektronik) und Ralf Knapp (Lesung).

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Musik

klangkosmos
Klangkosmos Weltmusik
Tausi Taarab Orchester (Sansibar/Tansania)

Taarab der Frauen aus dem Indischen Ozean

Freitag
17. Juni
20 Uhr

10,-/erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)
Tausi
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Eine Konzertreihe in Kooperation
der Bleckkirche mit dem Referat
Kultur der Stadt Gelsenkirchen.

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Auf den Spuren der reichen Klänge des Indischen Ozeans bietet die in Deutschland wenig bekannte Insel Rodrigues überraschende Entdeckungen: 2017 wurden die Sega Rhythmen aus Rodrigues auf die UNESCO Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die als Sega Tambour bezeichnete Aufführungsform ist eine pulsierende Mischung aus Musik, Gesang und Tanz mit Ursprüngen in den vor allem afrikanisch geprägten Sklavengemeinschaften.

Sega wird auf Rodrigues immer und überall gespielt: zu Hause und auf der Straße, mitmachen kann jeder – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Status. Ursprünglich war Sega ein Ausdruck des Widerstands der Sklaven gegen die Kolonialherren und gleichzeitig eine ritualisierte Form, um Konflikte untereinander zu thematisieren und soziale Lösungen zu finden. So wird das Repertoire, die Techniken des Instrumentenbaus, die Tänze und ihre Bedeutungen seit über 200 Jahren in den großen Musikerfamilien der Insel weitergegeben. Heute proben aber auch zahlreiche professionelle und semi-professionelle Musikgruppen in Gemeindezentren, um mit Sega Aufführungen bei touristischen Präsentationen und auf internationalen Festivals ihr Einkommen zu verdienen.

Das Trio Sakili lebt in einer ruhigen, ländlichen Gegend der Hauptstadt. Vallen Pierre Louis ist auf Rodrigues ein bekannter und geschätzter Banjo Spieler. Prosper gehört zu einer der wichtigen Musikerclans der Insel und ist unbestritten der beste traditionelle Perkussionist, der auch die kraftvolle Stimme mit warmen Timbre von Sakili ist. Der Dritte im Bunde, Ricardo Legéntile spielt das charakteristische Melodie-Instrument der Insel, das Akkordeon. Das Repertoire und die Feinheiten der Spieltechnik werden bereits seit mehreren Generationen in seiner Familie von Vater auf Sohn weitergegen, wohingegen seine Mutter Yolande Legentile zu den bekannten Vorsängerinnen, den Mareshals des Sega auf Rodrigues gehört.

In der Musik von Sakili spiegelt sich die Geschichte der Insel zwischen europäischen und afrikanischen Einflüssen wieder: Walzer, Polka, Masurka, Scottish vermischen sich harmonisch mit den Sega Tambour Rhythmen in der Tradition afrikanischer Sklaven. Und weil die Globalisierung auch in den Weiten des Indischen Ozeans Einfluß hat, finden sich in einigen Liedern natürlich auch Berührungspunkte mit dem Hier und Jetzt.


Vallen Pierre Louis – Banjo
Francis Prosper – Rahmentrommel, Gesang
Ricardo Legentile – Akkordeon

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Musik
ge-barock
Gelsenkirchen Barock · Alte Musik im Ruhrgebiet
Jubiläum! 1619 – 1989 – 2019

Convivium musicum Gelsenkirchen · 30 Jahre Alte Musik

Sonntag
26. Juni
17 Uhr

12,-/erm. 8,- (bis 16 Jahre frei)

negwer & grunwald
GELSENKIRCHEN BAROCK
Alte Musik im Ruhrgebiet

Konzertreihe zur Förderung der
historischen Aufführung von
Musik aus Renaissance und Barock.

Eine Kooperation des Vereins
zur Förderung Alter Musik
Gelsenkirchen Barock e.V.
und der Bleckkirche.
www.gelsenkirchen-barock.de


Im Jahr 1609 reiste Heinrich Schütz nach Italien und erlebte den Zauber einer anderen Kultur. Hier komponierte er sein erstes vollgültiges Werk - und zwar in italienischer Sprache.

Heinrich Schütz (1585-1672) gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Obwohl zunächst zum Organisten ausgebildet, komponierte er vor allem geistliche Vokalmusik, teils zu lateinischen, vor allem aber zu deutschen Texten. Bestimmt war seine Musik für die Hofgottesdienste, vor allem aber zur höfischen Unterhaltung und Repräsentation sowie zur Dokumentation seiner eigenen kompositorischen Kunst.

Die aus dem Zusammentreffen von Dreißigjährigem Krieg, Seuchen und sozialen Umwälzungen resultierenden schwierigen Lebensumstände trugen dazu bei, dass Schütz sein Leben als "nahezu qualvolle Existenz" beschrieb. In seinen Werken haben sich diese Erfahrungen allerdings nur bedingt niedergeschlagen. Vielmehr komponierte er gegen Krieg und Verzweiflung an und hinterließ, insbesondere für die Tradition der protestantischen Kirche, einen bis heute kraftvoll wirkenden musikalischen Nachlass.

Es spielt das Convivium musicum Gelsenkirchen in Begleitung der Sopranistin Renata Grunwald.

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04/2022 H I bu P M TT K G L Ko OK